Kranzniederlegung zu Ehren des ehemaligen Oberbürgermeisters
Dienstag, der 20. Januar 2026 | 11 Uhr | Karl-Rothe-Straße 1 / Ecke Kickerlingsberg
Am 20. Januar 2026 jährt sich zum 73. Mal der Todestag von Dr. Karl Rothe. Wie jedes Jahr seit 2002 wird die Kulturstiftung Leipzig an seinem ehemaligen Wohnhaus, Karl-Rothe-Straße 1, einen Blumenkranz niederlegen und eine stille Gedenkfeier halten, bei der wesentliche Lebensdaten des Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig in der Zeit von 1918 bis 1930 verlesen werden.
Ermöglicht wird diese Ehrung durch eine Privatspende des 2011 verstorbenen Leipzigers Joachim Krüger. Die Kulturstiftung Leipzig führt die Karl-Rothe-Ehrung auf seinen Wunsch bis zum 100. Todestag Dr. Rothes im Jahr 2053 weiter.
Dr. Karl Rothe, ein gebürtiger Leipziger, besuchte die Nikolaischule, studierte an den Universitäten München und Leipzig. Nach seiner Promotion war er 1896–1917 Direktor der Leipziger Hypothekenbank. Er war als Stadtverordneter im Bau- und Verfassungsausschuss tätig. Rothes Amtszeit begann 1918 im Ersten Weltkrieg. Er führte die Stadt durch konfliktreiche Jahre. Unter seiner Führung entwickelte sich die Leipziger Messe zur wichtigsten ihrer Art weltweit. Durch den von ihm geförderten Kantor Karl Straube erlangte der Thomanerchor Weltruhm. In Rothes Amtszeit entwickelte sich Leipzig zur Buchstadt Europas.
Dr. Karl Rothe ging 1930 mit 65 Jahren als hoch geachteter Politiker in den Ruhestand (sein Nachfolger wurde Dr. Carl Goerdeler). Er stellte seiner Vaterstadt sein Wissen und seine ungebrochene Vitalität auch danach weiter zur Verfügung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der unbeugsame Karl Rothe als Reaktionär denunziert und zum diesmal endgültigen Rückzug aus der Politik gezwungen.
Am 20. Januar 1953 starb Dr. Karl Rothe in Leipzig.
