Das Modell der urbs libzi in der Ausstellung „1015. Leipzig von Anfang an“
Das Modell der urbs libzi in der Ausstellung „1015. Leipzig von Anfang an“

Mit Schülern Geschichte ­gebaut – ein Beitrag zum Stadtjubiläum 2015

Die Jubiläumsausstellung „1015. Leipzig von Anfang an“, die im Haus Böttchergässchen des Stadtgeschichtlichen Museums zu sehen war, wurde im Juli 2015 um eine Attraktion bereichert: Acht Schüler der Klassenstufen drei und vier aus der August-Bebel-Grundschule hatten dem Leipzig um das Jahr 1015 durch ein von ihnen gebautes Modell der in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg erwähnten „urbs libzi“ ein Gesicht verliehen. Zu den „Projektkindern“ zählten Elias Schwer, Mark Akanno, Enver Tairov, Oliver Tempel, Isa Sulaev, Farell Bowens, Niklas und Bastian Post. Mit dem Modell wurde versucht zu rekonstruieren, was der Chronist Thietmar von Merseburg nicht mitgeteilt hat, nämlich das Aussehen der Burg. Anhaltspunkte dafür konnten bislang nur mühsam aus archäologischen Quellen zusammengetragen werden. Die Idee zu dieser Initiative entwickelte sich aus einer Partnerschaft der Schule mit der Kulturstiftung Leipzig. Die Direktorin der August-Bebel-Grundschule Nancy Kallenbach gewährte von Anfang an jede erbetene Form der Unterstützung. Ihr Referendar Sebastian Auxel leitete das „Unternehmen Burgenbau“. Großer Dank gebührte auch dem Kinder- und Jugendkulturzentrum O.S.K.A.R. in der Gabelsbergerstraße 30, insbesondere seiner Leiterin Ellen Heising und der Fachbereichsleiterin für Bildende Kunst Angela Jona. In Zusammenarbeit mit dem Kunstwissenschaftler und Denkmalpfleger Wolfgang Hocquél konnte das Modell nach den Skizzen des Leipziger Architekten Rainer Ilg umgesetzt werden. Durch Modellbäume und Tierfiguren wirkt das Modell geradezu lebendig. Die wissenschaftlichen Vorgaben lieferte der Archäologe Thomas Westphalen vom Landesamt für Archäologie Sachsen. Das Modell besitzt absoluten Neuigkeitswert, weil es die Burg nicht wie bisher als steinerne Anlage zeigt, sondern so, wie sie nach neuesten Erkenntnissen um 1015 tatsächlich ausgesehen haben könnte. Damals bestand sie sehr wahrscheinlich aus Gräben und Wällen mit Palisaden, Häusern und Türmen aus Holz, so wie es für diese Zeit an anderen Orten, zum Beispiel für Meißen, belegt ist.

Schüler der August-Bebel-Grundschule 
bei der Arbeit am Modell
Schüler der August-Bebel-Grundschule 
bei der Arbeit am Modell
Museumsdirektor Dr. Volker Rodekamp präsentiert mit den Schülern das Modell 
der urbs libzi
Museumsdirektor Dr. Volker Rodekamp präsentiert mit den Schülern das Modell 
der urbs libzi
Die Schüler am fertiggestellten Modell
Die Schüler am fertiggestellten Modell