Hieronymus-Lotter-Preis für Denkmalpflege 2022

Blick in die Broschur

Im Jahr 2022 vergibt die Kulturstiftung Leipzig zum 16. Mal in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig den „Hieronymus-Lotter-Preis für Denkmalpflege“, wiederum im Rahmen der „denkmal“, der Europäischen Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung.
Mit dem Preis werden ab 2022 neben bisher nur privaten auch öffentliche Bauherren ausgezeichnet, die ein Kulturdenkmal in der Stadt Leipzig besonders vorbildlich saniert haben. Für eine Nominierung gelten höchste denkmal-methodische und baufachliche Maßstäbe, und mit großer Freude können die Mitglieder der Jury für die letzten Jahre ein kaum mehr steigerbares Qualitätsniveau feststellen.
Namensgeber für den Preis ist Hieronymus Lotter (1497 bis 1580), Lichtgestalt der Stadt- und Baugeschichte des 16. Jahrhunderts, achtmaliger Bürgermeister und genialer Bauorganisator. Der Preis wird im jährlichen Wechsel mit dem „Architekturpreis der Stadt Leipzig zur Förderung der Baukultur“ vergeben. Die Preisträger erhalten ein Bronzemedaillon mit dem Bildnis Hieronymus Lotters, das an der Hausfassade angebracht werden kann, sowie eine Urkunde. Das Bronzerelief wurde vom Bildhauer Dieter Dietze gestaltet und wird jedes Jahr neu von der Bronzebildgießerei Noack gefertigt. Weiterhin werden in der Regel etwa drei Anerkennungen vergeben.
Der Preis erfreut sich sehr großer Beliebtheit bei Bauherren und Architekten. Angesichts des jahrzehntelangen Verfalls der großartigen Altbausubstanz Leipzigs zu DDR-Zeiten wollte die Kulturstiftung nach der politischen Wende einen Ansporn zum behutsamen Umgang mit dem architektonischen Erbe geben und herausragende Ergebnisse für Denkmalschutz und -pflege würdigen. Mit 15000 registrierten Kulturdenkmalen gehört Leipzig zu den denkmalreichsten Städten in Europa. Mittlerweile sind mehr als drei Viertel der Bausubstanz saniert. Dabei hat sich das Instandsetzungs- und Restaurierungsniveau kontinuierlich verbessert. Die Frage „Ist Leipzig noch zu retten?“, die das Fernsehen der DDR im Herbst 1989 stellte, ist heute eindrucksvoll beantwortet. Leipzig ist wieder eine der urbansten und architektonisch vielschichtigsten Großstädte Deutschlands. Aus den in der Regel etwa 20 bis 40 Bewerbungen im Vergabejahr wählt eine sachkundige Jury nach eingehender Ortsbegehung die Preisträger aus. Für die Jurymitglieder anstrengende, vor allem aber aufschlußreiche Besichtigungsfahrten, oft zweitägig, und abschließende Diskussionen oft bis spät in die Nacht.